1857 | London | Geburt: Robert Stephenson Smyth Baden Powell |
1860 | Tod des Vaters (Professor für Theologie Geometrie in Oxford Mitglied der königlichen Gesellschaft) | |
London | Sein Großvater übernimmt seine Erziehung und streift gerne durch den Hyde Park | |
1865 | Tod des Großvaters | |
BP Forscherdrang trägt ihn in die Großstadt. Erste Gedanken zu klassenloser Kleidung | ||
1866 | ausserhalb Londons | Er kommt zu Verwandten, die ihm mehr beibringen, er streift in seiner Freizeit durch Wälder und Hügel, zeichnet seine ersten Karten und beobachtet Tiere |
1870 | Charterhouse College, er wollte seinen Platz nicht durch Beziehungen bekommen, sondern absolvierte eine Aufnahmeprüfung. Hier wurde er gehänselt und bekam einen Beschützer.
In seiner Freizeit streifte er durch den verwilderten Park, auf Spurensuche. |
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Seine Leistungen waren nicht übermäßig, er arbeitet gerade soviel, dass er das Klassenziel erreichte. Eine Lehrerin wollte ihn der Schule verweisen, weil er beim Impro Theater manche Lehrer sehr schlecht darstellte. | ||
1876 | Abschlußzeugnis
Er wollte Missionar werden, doch dafür hätte er studieren müssen. Die Uni Oxford stellte zu hohe Ansprüche. Er absolvierte eine private Prüfung bei einem Professor und viel durch. |
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Sandhurst | Aufnahmeprüfung- Millitärakademie
Von 717 Prüflingen wurden 40 genommen und er war der zweitbeste. Abteilung: Kavallerie |
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Indien/
Bombey |
Er brauchte keine Grundausbildung machen und wurde nach Indien/Bombay versetzt.
Indien war reich an Gold, Silber und Diamanten, aber das Volk war arm und die Lebenserwartung lag bei 24 Jahren. Das Volk war gebeutelt von Krieg, Seuchen, Hunger und Durst. |
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Lucknow | Hier absolvierte er eine 8-monatigen Lehrgang mit Schießtraining, Überleben, Nachkampf, Taktik, Spurensuche.
Für ihn ein vertrautes Vergnügen. |
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BP war so an Indien und den Menschen interessiert, dass er schnell mit den Einheimischen ins Gespräch kam. | ||
Sie erzählten ihm alles, Probleme, Armut, Glaube und Mythos. Brachten ihm Hindu bei.
Jetzt merkte BP was die Engländer falsch machten, sie hatten deren Kulturkreis nicht akzeptiert. |
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BP brachte die Kinder der Offiziere und der Einheimischen zusammen, mit tanzen und spielen. | ||
Grosse Unterschiede, die keine Unterschiede kennt, von Herkunft, Rasse und Glaube | ||
Langeweile kannte BP nicht, er gründete ein Laienorchester und eine Theatergruppe. Diese brachten Leben in die Menschen und er gehörte zu den beliebtesten Offizieren. | ||
Als Leutnant musste er Rekruten ausbilden und so bildete er Kleingruppen und bestimmte seine fähigsten Soldaten als Leiter der Kleingruppe. | ||
BP erläuterte sein Vorgehen und sagte, das sie Fehler machen dürfen, dieses ausdrücklich erlaubt sei. | ||
London | Heimaturlaub | |
1879 | Afghanistankrieg: offene Schlacht gegen britische Truppen | |
1880 | Indien | Rückkehr, die Garnison verwaist, nur einige Offiziere sind vor Ort und erzählen BP was vorgefallen ist. Dieser macht sich unverzüglich auf den Weg nach Afghanistan, mit seinen Pferden. Er ist viele Wochen unterwegs, doch er kommt abgemagert und erschöpft bei seinem Regiment an. |
BP soll das Schlachtfeld kartografisch aufnehmen, um die Fehler zu rekonstruieren. | ||
Um die Soldaten aufzumuntern, inszenierte er Theateraufführungen. Kurze Zeit später wurde die Garnison aufgelöst, um Verhandlungen nicht zu gefährden. | ||
BP wurde aufgefordert die Nachhut zu bilden, wurde aber bei einem Angriff am Knie getroffen und wurde fiebernd auf dem offenen Feld operiert. | ||
Zu einem Manöver wurde BP aber rechtzeitig gesund und bei einer Besprechung erläuterte BP das Kundschaftswesen, was die Afghanen sehr gut beherrschten. | ||
BP schlug eine Spezialeinheit vor, die Spuren finden und auswerten könnte- Scouts- Pfadfinder | ||
BP fing an seine Erfahrungen aufzuschreiben und verteilte seine Manuskripte an die Garnison
Nachrichtendienst und Kundschaftswesen |
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1883 | BP wurde Hauptmann und er wurde zum Bürohengst, er reiste von Garnison zu Garnison und schrieb Protokolle | |
Mittlerweile gab es Prüfungen für Scouts, er meldete sich spaßeshalber an und bestand natürlich | ||
Völlig überrascht wurde BP nach England versetzt, doch erhielt ein Telegramm, das sein Regiment nach Afrika versetzt wurde.
Afrika wollte er schon immer kennenlernen. |
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Port Nadal | BP sollte Karten verfassen, um den Angriff eigener Gruppen Truppen besser zu planen. Er gab sich als Journalist aus um nicht erkannt zu werden. | |
Er sah die typische afrikanische Landschaft, Berge, Hügel, Gebirgszüge, Täler, Steppen, subtropischer Urwald. | ||
Er bemerkte, dass er nicht alleine war, ein Zulukrieger beobachtete ihn seit Tagen. Sie begrüßten sich und er nahm BP mit ins Dorf. | ||
Nach ein paar Tagen brach er auf und näherte sich den Buren und gab sich wiederum als Journalist aus. Sie nahmen ihn auch freundlich auf und erzählten von ihren Sorgen. | ||
Nach 4 Wochen ritt er zurück zum Oberst und berichtete:
Diplomatisches Geschick wäre hier gefragt! |
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1885 | Mitte des Jahres entspannte sich die Lage in Südafrika und BP reiste zurück nach England. | |
Hier hörte er von nächtlichen Überfällen und Gemetzel am Drakensberg, Häuptling Dinizulu trieb sein Unwesen | ||
1887 | Durch Zufall erfuhr BP aus der Zeitung, dass sein Onkel Oberkommandierender in Südafrika war, BP wurde im März abgeworben | |
Port Nadal | Im Juli traf BP in Port Nadal ein und nur weil er Ortskenntnisse hatte konnte er zurück nach Afrika, denn der britische Resident saß in einem Dorf in der Falle, ein Soldat konnte blutend entkommen und Hilfe holen | |
Nach 5 Tagen befreiten 400 Soldaten das Dorf und die Zulus zogen sich in die Berge zurück | ||
Die Soldaten hatten harmlose Schussverletzungen, nur ein Zulumädchen rang mit dem Tod
BP handelte intuitiv, wusste aber eigentlich nicht wirklich was zu tun war. Das Mädchen war die meisste Zeit bewusstlos und hielt BP Hand umklammert. In Halbtrance schenkte sie ihm ihre Perlenkette, als Dank. Am nächsten Tag war das Mädchen tot. |
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BP wurde klar, dass jeder sich in 1. Hilfe auskennen sollte | ||
Er ließ einige Soldaten und Zulus zum Schutz zurück. Mit den übrigen ritt er zum Rande des Tropenwaldes. Hier schlug er ein Nachtlager auf. | ||
Im Dunklen waren erst eine Stimme, anschließen hunderte Stimmen zu hören, es waren die Zulus die ihren Erfolg besangen. | ||
BP machte dieses Lied populär, Millionen junger Pfadfinder singen es auf Jamborees | ||
Zurück in Port Nadal bildetet BP Patrouillen aus in Nachrichten- und Kundschaftswesen, sie sollten unabhängig, aber nicht allzu weit voneinander entfernt auf Spurensuche gehen- die feindlichen Zulus suchen. Aber das Versteck auf dem Drakensberg war so gut getarnt, da nichts zu finden war.
Durch Zufall schnellte ein Pfeil an BP vorbei und man machte sich an die Verfolgung, wähnte aber den Krieger in Sicherheit. |
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Bei Dunkelheit schlich man in die Grotte, doch ein Alarmschrei schreckte alle hoch. BP setzte alles auf eine Karte und drang in den Talkessel ein. Er schrie Kommandos, als wenn eine Übermacht Soldaten draußen warten würde, doch man durchschaute BP. | ||
Aber keiner bewegte sich, erst als ein Kind anfing zu weinen, reichte BP ihm die Kette des Zulumädchens. Dann schrillte eine Stimme ein Kommando, aber nur einige Männer rührten sich und flitzen durch die Grotte und verschwanden. Die anderen Männer und Frauen tanzten und überschütteten BP mit Worten, die er nicht verstand. | ||
Dinzulu wurde zum Gejagten, aber weil er auf der Flucht war, konnte er seine Spuren nicht genug verwischen und wurde gefangen. | ||
Bei der Festnahme überreichte er BP sein Häuptlingshalsband | ||
Die Zulus schlossen Frieden mit den Briten und Buren. | ||
Aber der Geheimbund -Desperados- sorgten weiter für Ärger und wanderten ins friedliche Swasiland ein | ||
Der 14-jährige König gefiel das viele Geld was er für den Unterschlupf bekam, merkte aber dass es langsam brenzlig wurde und bat beim britischen Resident um Hilfe. | ||
Eine Kommission reiste ins Swasiland und verhandelte. Dabei pochten alle auf ihr Recht, aber bei dem holländische und britisches Recht dürfen so junge Menschen noch keinen Vertrag abschließen. Sie steckten in der Falle und mussten Swasiland verlassen und das Geld zurückgeben. | ||
Malta | Weitere Beobachtungen konnte BP nicht machen, denn sein Onkel wurde nach Malta versetzt. | |
Die Insel war ein Flottenstützpunkt und die Soldaten langweilten sich. | ||
BP organisierte Theateraufführungen, Gesangsabende, Sport und mit Hilfe eines Militärarztes eine Erste Hilfe Ausbildung. | ||
1891 | Eines Tages stand ein Geheimagent in geheimer Mission vor BP. Er wurde aufgrund seiner Erfolge ausgewählt und sollte in Albanien, Griechenland, Türkei, Bosnien und Herzegowina die Befestigungsanlagen, Truppenstärke und das Waffenpotenzial ausspionieren. Ablehnen konnte er diesen Auftrag nicht und so reiste er als Botaniker und Schmetterlingssammler durch die Länder. Seine Tarnung flog nie auf. | |
1893 | England | Zurück nach England |
1895 | Afrika | Versetzung nach Afrika/Ashantiland, BP bildete dort Elitetruppen (Special Scouts) aus |
1896 | England | Wurde wieder zurück gerufen |
Metabele Land | 10000 Krieger hätten sich in den Bergen verschanzt, um alle weißen zu töten. Ein Medizinmann führe diese Krieger an. | |
BP bekommt den Namen: Impeesa- der Wolf, der nie schläft | ||
Durch die Frauen der Krieger kommen die Soldaten zu den Kriegern und nehmen den Medizinmann fest. Am nächsten Tag wird dieser erschossen und die übrigen ergaben sich. | ||
England | BP verlässt Afrika und schreibt ein Buch: Aids for scouting/ Hilfen fürs Pfadfinden | |
1899 | Afrika | Schwere Kriege zwischen Briten und Buren, BP wurde nach Mafeking beordert. Hier saß er dann in der Falle, denn Mafeking war von 9000 Buren umzingelt. BP hatte aber nur 700 Soldaten und 300 Zivillisten. Durch List und Tücke BPs täuschten sie weitaus größere Zahlen an Männern vor und hielten der Belagerung stand. Er rekrutierte alle Jungen ab einem Alter von 10 Jahren für Proviant, schriftliche Botschaften, Waffen und Munition und verletzte Personen zu bergen. |
Mafeking | Ein Expeditionsherr befreite Mafeking nach 217 Tagen. Der Totgeglaubte BP war populär geworden.
Aber er wollte kein Kriegsheld sein. Sein Bruder erläuterte ihm, dass er als Jugendbuchautor bekannt geworden wäre. Sein Buch Aids for scouting. Jugendliche spielen Oritierung, Lagerfeuer und zelten und werden zu Wetterpropheten. BP war das gar nicht recht. Aber sein Bruder überzeugte ihn, dass die Jugendlichen das im Frieden spielen würden. |
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Da ging BP ein Licht auf (Schlüsselerlebnis) | ||
Die Ideen flogen ihm nur so zu. Die Pfadfinderbewegung soll eine freiwillige, nicht politische Erziehung junger Menschen sein, die offen ist für alle ohne Unterschied von Herkunft, Rasse und Glaubensbekenntnis | ||
Die Grundgesetzte sollen die Pfeiler der Jugendbewegung sein:
1. Verpflichtung Gott gegenüber 2. Verpflichtung gegenüber den Mitmenschen 3. Verpflichtung gegenüber sich selbst |
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1. Der Pfadfinder legt ein Versprechen ab
2. Der Pfadfinder lernt durch sein tun 3. Der Pfadfinder ist Mitglied einer kleinen Gruppe 4. Dem Pfadfinder wird ein fortschrittliches und interessantes Programm verschiedener Tätigkeiten geboten |
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Entwicklung der Uniform/ Kluft | ||
Wahlspruch: Allzeit bereit | ||
Lilie, Kompassnadel, Schriftband- lachender Mund | ||
Versprechen: feierlicher Rahmen, vergleichbar mit einem Ritterschlag | ||
Pfadfindergesetzt: 1-10 | ||
Begrüßung: Der Starke der den schwachen schützt, 3 Finger für das Versprechen, linke Hand- wie bei den Elitetruppen in Südafrika, Erkennungszeichen der Pfadfinder | ||
Pfadfinderpfiff | ||
Jede Kleingruppe sollte ein Logbuch führen, sich ein Totemtier suchen, damit man eine engere Bindung zur Natur hat- dient dem dämonischen Schutzgott | ||
Pflicht den Mitmenschen gegenüber- jeden Tag eine gute Tat | ||
Schutzpatron: Heiliger Georg, der einzige Ritter unter den Heiligen | ||
Jeder sollte einer Religionsgemeinschaft angehören | ||
Toleranz gegenüber anderen Ländern und Sitten, möglichst oft Auslandsfahrten: Kreuzzüge für den Frieden | ||
1900 | BP wurde von der Front abgezogen und sollte in Südafrika eine 10000 Mann starke Schutzpolizei ausbilden. Um diese Aufgabe zu begünstigen, entwarf BP eine Uniform: sportliche Reithose, offene Kakihemden, Halstücher, legere Jacken und Hüte mit breiter Krempe | |
1901 | England | König Eduard 7 wollte BP unbedingt persönlich kennenlernen
BP schlug dem König vor ihn vom Kriegsdienst zu befreien, damit er eine Jugendorganisation gründen konnte, aber der König wollte ihn nicht freigeben, denn noch herrschte in Afrika Krieg |
1902 | Südafrika | BP kehrte zurück, um seine Schutztruppe zu begutachten und wurde positiv überrascht
Diese Truppe war bei der Bevölkerung sehr beliebt |
BP hoffte jetzt auf mehr Zeit, um eine Pfadfinderbewegung zu gründen | ||
1903 | Aber er wird zum Generalinspekteur befördert und reist von Garnison zu Garnison, erst England, Indien und anschließend Afrika | |
1907 | Bittet erneut um Entlassung und wird Halbpensioniert, jetzt kann er sich endlich der Pfadfinderbewegung widmen. | |
Er veranstaltet sofort das 1. Pfadfinderlager mit 22 Jungen aller Schichten und setzt alles in die Tat um, was er sich bis dahin überlegt hat. Das Lager wird zum vollen Erfolg und alles spricht von den Pfadfindern. | ||
1908 | Er schreibt sein Buch Scouting for Boys, Bestseller, in alle Kultursprachen übersetzt | |
BP ruht sich aber nicht auf seinem Ruhm aus, er entwickelt Serien für Scoutmaster | ||
1909 | Südamerika | BP reist nach Südamerika und wird überrascht von Jungen im Kakihemd. Es sind chilenische Pfadfinder. |
BP veranstaltet 2 große Lager und stellt fest, dass es auch junge Mädchen gibt mit Kakihemden und Halstuch- Girls scout | ||
1910 | Endgültige Pensionierung | |
Er lernt seine künftige Frau kenne, Olave St. Clair, genau 32 Jahre jünger als BP (53 Jahre) | ||
1913 | England | Sohn Peter kommt zur Welt |
1914 | Ausbruch 1. Weltkrieg | |
1915 | Tochter Heather kommt zur Welt | |
1916 | Übernahme der Girlscout durch seine Frau | |
BP gründet Wölflinge und Rover | ||
1917 | Tochter Betty kommt zur Welt | |
1918 | BP nimmt zu allen Pfadfinderverbänden Kontakt auf, um wieder normal zu arbeiten | |
1919 | Gilwell Park | BP bekommt durch einen Landedelmann den Gilwell Park bei London geschenkt und richtet ihn als Ausbildungszentrum für scoutmaster ein. Jeder Absolvent des Lehrgangs erhielt von BP ein Lederriemen mit 2 Holzklötzchen, sie stammten von der Häuptlingskette des Urwaldfürsten Dinzulu und wurden Woodbadge genannt. |
1920 | London | 1. Jamboree mit 8000 Pfadfindern aus 27 Ländern
BP wird zum Chief Scout of the World |
1924 | Dänemark | 2. Jamboree |
1929 | England | 3. Jamboree |
1933 | Budapest | 4. Jamboree |
1937 | Holland | 5. Jamboree
BP ahnt, das es wieder Krieg geben wird und sagt das es Zeit wird für ihn „good bye“ zu sagen, mit 80 Jahren |
1939 | Kenia | Den Kriegsausbruch erlebt er in seiner 2. Heimat Südafrika, in der Nähe von Kenia |
Seinen vielen Besuchern schärft er ein, nach Kriegsende sofort mit der Pfadfinderbewegung weiter zu machen und Aufbauarbeit zu leisten… | ||
8.1.1941 | Kenia | BP stirbt und 6 scoutmaster trugen seinen Sarg zu offenen Grab |
Am Grab blies ein Trompeter den Pfadfinderpfiff | ||
Auf seinem Grabstein ist ein Kreis mit einem Punkt:
Ich habe meinen Auftrag erfüllt und bin nach Hause gegangen. |
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1947 | Frankreich | 6. Jamboree, 2 Jahre nach Kriegsende |
Quellen: Walter Hansen Der Wolf der nie schläft