In dieser Woche wollen wir sehen, wie wir zu Hause unseren CO2-Fußabdruck verringern können, ohne gleich das ganze Haus neu bauen zu müssen.
In vielen Studien ist das bloße Wohnen für etwa ein Viertel des CO2-Verbrauchs verantworlich, das wären in etwa 3,1 Tonnen CO2 pro Person. Das heißt Heizen, Licht, Wäsche waschen, Essen kochen, Getränke kaltstellen, der WhattsApp-Chat mit dem Pfadi-Trupp. Vieles davon können wir nicht kurzfristig ändern, zumal, wenn Vermieterinnen für die Dämmung des Hauses und die Stromauswahl verantwortlich sind. Aber auch, wenn ich nicht gerade selber ein Haus bauen sollte oder beim Umzug die riesen Wohnungs-Auswahl habe (und wann haben wir das schon mal?) gibt es viele kleinere Anknüpfungpunkte, wo jeder ansetzen kann. Häufig ohne großen Verzicht, aber mit gutem Gewissen!
Diese Woche:
- stelle ich endgültig alle Heizungen in der Wohnung/im Haus ab. Falls es doch noch mal kalt wird -> ein Pulli tut es jetzt auch!
- taue ich endlich das Gefrierfach/den Gefrierschrank ab. Nein wirklich - mache ich!
- fordere ich meine Bundestagsabgeordneten per email auf, sich wieder für den Bau von Windenergieanlagen einzusetzen und den Kohleausstieg zu beschleunigen. (https://www.bundestag.de/abgeordnete/wahlkreise/)
- Mache ich das Licht aus, wenn ich nicht im Raum bin und schalte Geräte aus, die ich nicht nutze. Auch Standby-Steckdosen, den Rechner und den Fernseher!
- Diskutiere ich mit meinem Trupp/Runde/Meute/Leitungsrunde, wie wir unser nächstes Lager ohne Strom stattfinden lassen können
Hintergrundinfos zu den Challenges
Heizen:
“Richtig” Heizen spielt eine große Rolle beim CO2-Einsparen. Zumal, wenn ich in einer Wohnung lebe, die bei der Dämmung noch nicht auf dem neuesten Stand ist, bedeutet jedes Grad mehr auch viel mehr CO2. Unter https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/klimaschutz-so-kannst-du-selbst-co2-sparen/ werden z.B. ein Plus von 160 Kilo CO2 für einen 2-Personen-Haushalt in einer 70 qm-Wohnung genannt. Natürlich wollen wir nicht frieren, aber ein Pulli oder eine Kuscheldecke abends auf der Couch tut es auch. Weitere Tipps für Wärme in der Wohnung:
* Stoßlüften statt Fenster auf Kipp (https://www.energie-fachberater.de/heizung-lueftung/lueftung-klima/lueftung/stosslueften-so-lange-sollten-hausbesitzer-wirklich-lueften.php) So bleibt Wärme drinnen und Feuchtigkeit geht trotzdem nach draußen.
* Türen in Wohnräumen schließen; den Flur müssen wir nur bedingt heizen!
* Bei alten Fenstern und Türen helfen Thermovorhänge vor der Haustür und Handtücher oder andere Zugluftstopper an den Fenstern.
* Je nachdem, wie alt Eure Heizkörper sind, sollten sie einmal im Jahr entlüftet werden. Klopft mal gegen den Heizkörper. Wenn er oben anders klingt als unten, ist Luft drin und er muss entlüftet werden.
* Über selbstregulierende Thermostate könnt Ihr außerdem für konstante Temparaturen sorgen, egal, wie warm oder kalt es draußen ist.
* zwischen der Heizung und einem Möbelstück sollten 30-40 cm abstand sein, damit die warme Luft auch in den Raum gelangen kann.
Gefrierschrank abtauen:
Das kennen wir alle. Im Laufe der Zeit lagert sich im Gefrierfach Eis an, es gibt das typisch kratzende Geräusch, wenn wir ein Fach herausziehen und manchmal braucht man auch etwas Kraft beim Zumachen. Dann ist es höchste Zeit zum Abtauen. Denn die Eisschicht wird die ganze Zeit vom Gefrierfach gefroren gehalten. Und da wir dieses Eis nur selten zu uns nehmen, ist das ein ziemlich vergeblicher Energieaufwand! Beim Abtauen ist Schnelligkeit gefragt. Die Lebensmittel entweder vorher verzehren oder in den Kühlschrank/Kühlbox legen, im Winter auf den Balkon oder direkt zum Nachbarn. Gerät ausstellen, Schubladen herausnehmen. Heißes Wasser in einem Topf in den Gefrierschrank stellen, Tür zu und ein wenig warten. Ziemlich schnell fängt es im Schrank an zu tauen, d.h., Ihr müsst aufpassenn, dass es keine Überschwemmungen gibt und immer wieder Wasser aufwischen. Irgendwann könnt Ihr auch größere Brocken mit der Hand entfernen oder mit einem stumpfen Gegenstand gegenklopfen. Aufpassen - nicht das Gerät von innen beschädigen. Wenn das Eis weg ist, bei der Gelegenheit mal alles sauber machen! Dann das Gerät wieder anstellen und die Lebensmittel können wieder rein!
Windenergieanlagen:
Es ist irgendwie paradox: Eigentlich ist allen klar, dass Energie aus Wind, Wasser und Sonne am klimafreundlichsten ist und dass wir dieses Geschenk von Mutter Natur nutzen sollten. Allesdings geht die Anzahl der neu errichteten Windräder und der Genehmigungen seit wenigen Jahren drastisch in den Keller. Glaubst Du nicht? Die Neuinstallationen von Windrädern sank 2020 um 75 % gegenüber 2017. Konkret wurden 2020 nur 420 neue Anlagen (Onshore) gebaut (1792 Anlagen in 2017). Um die Klimaziele der EU zu erreichen müssten es aber 2000 sein. Ähnlich stark sinkt die Anzahl an Neugenehmigungen, u.a. auch, weil durch neue Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren immer mehr Bürokratie auf die Erbauer zukommt. (Stichwort: 2 km Abstand zu Wohngebieten) https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/ https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/deutschland-windkraft-ausbau-101.html
https://strom-report.de/windenergie/
Dagegen wurde die Laufzeit von Kohlekraftwerken bis 2038 verlängert (https://www.bmu.de/faqs/fragen-und-antworten-zum-kohleausstiegsgesetz/) und auch heute noch werden Dörfer und Wälder abgerissen, um Braunkohle aus der Erde zu holen.
Licht aus / Geräte aus:
Eigentlich selbsterklärend! Es müssen einfach keine Geräte laufen, die ich gerade nicht brauche! Vielleicht auch interessant: Mit einem Strommessgerät testen, was der Laptop, die Waschmaschine, die elektrische Zahnbürste, der Wasserkocher und vieles andere so an Strom verbrauchen!
Lager ohne Strom:
Für einige Trupps selbstverständlich, für andere aber eine Herausforderung. Trotzdem spannend und lehrreich, das nächste Lager mal mit #zerostrom zu verbringen. Wo könnt Ihr evtl. Solarenergie nutzen? Und welche Annehmlichkeit kann ich mir vielleicht auch einfach mal ein paar Tage sparen?
*Linksammlung*
Klimarechner
Mehr Ideen zum CO2-sparen:
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/17010-rtkl-co2-bilanz-verbessern-nachhaltig-leben-ein-tipp-fuer-jeden-raum-im#arbeitszimmer